Mein Folkfestival

Infostand Folkfestival

Dieses Mal war das Folkfestival ein bisschen anders geplant als die Jahre zuvor. Wir waren dieses Jahr mit einem eigenen Infostand vom Verein Quereinsteiger am Rand der Kinderspielwiese am Markt Vorort. Zum Glück haben einige Vereinsmitglieder bei der Organisation, beim Aufbau und bei der Durchführung tatkräftig mitgeholfen. Beim Aufbau des Pavillons (war ich selbst noch nicht anwesend) regnete es noch gut. Als ich so gegen 12:30 Uhr dort war, kam auch die Sonne raus, und war froh dass wir zwischen zwei größeren Bäumen im Schatten ein Plätzchen hatten.Folkfestival Button bastelnDie Button-Maschine kam bei den Kindern gut an. Der Tisch an dem gebastelt wurde, war fast durchgehend besucht. Sie konnten zwischen Buttons selber malen und Motive aus alten Comics ausschneiden wählen.

Der Grund den Stand zu führen war es, die hiesige Bevölkerung auf den Verein Quereinsteiger, seine Arbeit und Leben mit schwerer körperlicher Behinderung aufmerksam zu machen (hier geht’s zur Startseite der Vereinshomepage).

Bei einigen Besuchern herrscht immer noch eine gewisse Skepsis gegenüber Menschen mit Behinderung, nach dem Motto: „Kuck da nicht hin!” und bloß nicht ansprechen. So konnte ich beobachten, dass Kinder, die nun mal von Natur aus neugierig sind, stehen bleiben und schauen wollten, sei es aus Ungeduld oder Unbehagen von ihren Eltern weggezogen wurden. Aufgrund dessen befestigten wir ein Schild vorne am Rollstuhl mit der Aufschrift: „Gucken und ansprechen erwünscht!”. Einfach um den Besuchern die Hemmschwelle etwas zu nehmen. Seitdem wurde es auch schlagartig besser. Es sprachen mich mehr Menschen an oder lächelten zumindest im Vorbeigehen. Die meisten Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Behinderungen die ich persönlich kenne, haben es lieber wenn die Leute schauen, auf einen zu gehen und Fragen stellen (wird vielleicht nicht von jedem erwünscht). Auf jeden Fall wesentlich lieber als beschämt wegzuschauen.

Die schönste Reaktion an diesem Tag war von einem kleinen süßen Mädchen (geschätzt drei Jahre alt) die mit dem Finger auf mich zeigte und ihren Vater fragte: „Ist der echt?“. Im ersten Augenblick musste ich mir das Lachen verkneifen. Gab ihr aber dann zu verstehen, dass ich echt sei. Darauf schaute sie mich verdutzt mit großen Augen an und versteckte sich beschämt halb hinter ihres Vaters Beine. Ihr Vater hat zum Glück gut reagiert, mir Fragen gestellt und ihr alles ausführlich erklärt. Traute sich anschließend auch mich anzufassen. „Fühlt sich echt an? Oder?”, fragte ich, was sie lächelnd bejahte.

Von den Artisten auf den Bühnen habe ich mir in diesem Jahr leider nichts ansehen können. Jedoch konnte ich von der kleinen Bühne alles gut hören. Im ganzen war es eine gelungene Veranstaltung und möchte mich  noch recht herzlich bei allen Spendern, den Helfern von Quereinsteiger als auch bei allen anderen Helfer und Organisatoren bedanken, die solch eine Veranstaltung erst möglich machen!

Danke!