Besuch im Bergmannsheil Krankenhaus in Bochum

Besuch im Bergmannsheil Krankenhaus in Bochum
Am Mittwoch den 27. Juli 2015 fuhr meine Mutter, eine Pflegerin und ich zum Bergmannsheil nach Bochum. Ziel der Reise war den Verein Quereinsteiger vorzustellen. Im Vorfeld hatte ich verschiedene Termine mit der Sozialarbeiterin, Psychologin, Chefärzten der Rückenmarkverletztenabteilung den Ergo-und Physiotherapeuten vereinbart. In den Gesprächen erfuhr ich, dass seit einigen Jahren die querschnittsgelähmten Patienten nur noch drei Monate (in besonders schweren Fällen auch vier Monate) nachdem Unfall im Krankenhaus verbleiben. (Bei mir waren es damals (2006-7) zwölf Monate gewesen). Bei den Gesprächen mit der Psychologin und Chefärztin kristallisierte sich heraus, dass einige Betroffene nach solch einem Schicksalsschlag, keinerlei Lebenswillen und Motivation zum Weitermachen aufbringen können. Sie versuchen den Patienten klarzumachen, dass sie jetzt erst im Anfang der Verarbeitungskette sind. Der größte Teil der Betroffenen sehen ihre Lebensqualität nach einiger Zeit (Monate, Jahre) wesentlich positiver als in der Anfangszeit (Das kann ich aus persönlicher Erfahrung nur be-stätigen!). Der Anfangsprozess ist halt nur eine kleine Sequenz von dem ganzen Verarbeitungsprocedere. Mir sagte meine damalige Physiologin, dass dies ein lebenslanger Prozess sein würde. (Nach zehn Jahren kann ich sagen, dass dies nicht unbedingt auf alle Fälle zutreffen muss.) Hier versuchte ich ihnen zu versichern, dass dies das Hauptziel des Vereins sei: die Menschen nach so einem Unfall zum Leben zu motivieren und Alternativen aufzuzeigen, wie das Leben weiter vonstattengehen könnte. Weiterhin die Betroffenen, aber auch deren Angehörigen zu beraten, zu unterstützen und in einen möglichst selbstbestimmten und lebenswerten Alltag zu begleiten. Von den Ergo-und Physiotherapeuten musste ich leider vernehmen, dass immer weniger Ausflüge mit den nicht beatmenten Para-und Tetraplegikern organisiert werden. Diese wurden in der Vergangenheit von den Mitarbeitern (vor allem Ergo- und Physiotherapeuten) freiwillig organisiert. Ebenso die Patientenseminare. Leider sind die aufgrund großer Einschnitte und Personalknappheit nicht mehr bereit oder in der Lage diese durchzuführen.

Im Großen und Ganzen ist die Vorstellung des Vereins ganz gut gelungen und hat Anklang gefunden (Nach unseren Einschätzungen). In Zukunft hoffen wir auf eine gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Akteuren vom Bergmannsheil-Krankenhaus.

Verein für beatmete Querschnittsgelähmte Tetraplegiker